Interview mit Walter Nussbaum

Walter Nussbaum – intern auch WaNu genannt  – ist seit 27 Jahren Mitglied im Spielausschuss; davon seit 24 Jahren als dessen Vorsitzender. Außerdem betätigt er sich schon seit 20 Jahren als Platzwart, und seit dem Eintritt ins „Rentnerdasein“ lebt er die Pflege des SVA-Sportgeländes (Rudi-Hufnagel-Sportanlage).

Zunächst einmal eine Anmerkung vorab: Ich fühle mich in meinem Ehrenamt als Spielausschussvorsitzender und meiner Tätigkeit als Platzwart sehr wohl. Ich engagiere mich in einem sehr gut geführten Verein, wo diese Betätigung von Vorstand, Mitgliedern und von den Aktiven anerkannt und gewürdigt wird. Deshalb ist es für mich auch selbstverständlich, dass ich diese Aufgabe des Platzwarts unentgeltlich durchführe.

 

  1. Kann der Green-Keeper des Rasenplatzes und „Pflege-Vater“ des SVA-Sportgeländes der Coronakrise etwas Positives abgewinnen?

 Ja und Nein! Bis zu unserem letzten Punktspiel am 8. März verlief ja alles normal. Die Plätze waren nach dem Winterschlaf wieder auf Vordermann gebracht worden und mussten teilweise auch wieder für den Spielbetrieb vorbereitet werden. Das bedeutet 10 bis 15 Stunden Arbeitszeit vor jedem Spieltag.

In der Zeit meiner Berufstätigkeit und Selbstständigkeit hatte ich nur die Plätze zu verantworten und noch nicht die gesamte Sportanlage. Diese Arbeit hat mir als Ausgleich für den beruflichen Stress sehr gut getan.

In der Zeit der Pandemie-Einschränkungen ist an den Wochenenden Erholung und Entspannung angesagt.


  1. Du warst – auch ohne Spielbetrieb – sehr oft auf dem Sportgelände zu sehen. Was waren Deine Aufgaben/Arbeiten?

Durch die spiel- und trainingsfreie Zeit konnte ich mich ganz intensiv der Pflege unserer beiden Fußballplätze widmen. So habe ich z.B. vor Beginn der Wachstumsperiode 370 kg Rasendünger per Hand (!) verteilt, so, wie das in alten Zeiten üblich war. Auch ein Hartplatz bedarf intensiver Pflege, was mir mit den zur Verfügung stehenden Gerätschaften und viel Zeit gut gelungen ist.

Unser Rasenplatz unterliegt unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten, die ständig eine intensive Beobachtung und sorgfältige Maßnahmen erfordern, damit die Spieler immer ein gutes Terrain vorfinden. Es freut mich dann sehr, wenn unsere Spieler mir sagen, dass mir dies wieder trefflich gelungen sei.

Auch das Instandhalten des Motormähers – dabei kann ich immer auf die hervorragende Unterstützung von Jörg Gröger bauen –  und der übrigen Gerätschaften gehört zu meinen Aufgaben.

Die Aufgabe als Platzwart beinhaltet insgesamt auch die Pflege des gesamten SVA-Geländes, und das nicht nur während der Zeit des Spielbetriebs, sondern das ganze Jahr über. Mit einem Satz ausgedrückt: „Es gibt immer was zu tun!“

 

  1. Es gab darüber hinaus auch größere Arbeitseinsätze auf dem Sportgelände. Was wurde dabei im Einzelnen gemacht?

Wir haben die Zeit der Coronakrise vielfältig genutzt. Die Gemeinde hat alle abgestorbenen Bäume und Büsche entfernt, sodass die gesamte Umrandung des Sportgeländes wieder in Ordnung ist. Alle Gehwege wurden von Unkraut und Unrat teilweise in Gemeinschaftsaktionen befreit.

Das gesamte Clubhaus wurde von Günther Noll und Winni Suchy renoviert. Auch die Clubräume und alle Holzgeländer wurden mit einem neuen Anstrich versehen und sehen toll aus.

 

  1. Eine Grundrenovierung der Drainage auf dem Rasenplatz ist notwendig. Die Genehmigung durch die Gemeindegremien ist erfolgt. Was wird gemacht? Wann geht es los?

Diese Maßnahme ist in der Tat eine Großbaustelle auf unserem Sportgelände. Die Jahreszeiten Herbst und Frühjahr ließen oft kein Heimspiel auf dem Rasenplatz zu, da die Drainage nicht mehr funktionsfähig ist.

Unmut bei den Spielern und Einbußen im Wirtschaftsbetrieb zwangen den Vorstand zum Handeln. Unser Vorsitzender Günther Noll leitete bei der Gemeinde die notwendigen Schritte und Abläufe ein, die auch zum Erfolg geführt haben. Die Gemeinde beauftragte ein Ingenieurbüro, Pläne zur Erneuerung zu erstellen. Nach der Genehmigung durch die gemeindlichen Gremien erhielt nun die renommierte Firma DILLMANN den Auftrag, die Arbeiten zur Erneuerung der Drainage durchzuführen. Die Arbeiten werden Ende Juni beginnen und ca. drei bis vier Wochen in Anspruch nehmen. Die Ablaufkanäle und Drainageleitungen werden erneuert: In Abständen von ca. sechs Metern wird der Rasen geschlitzt und abgetragen, die Rohre werden verlegt und anschließend der Rasen wieder verschlossen.

Inwieweit eine Erneuerung des Rasens anschließend notwendig sein wird, bleibt zunächst abzuwarten, Witterung und Baubeeinträchtigungen sind nicht genau vorhersehbar. Eine „Aufbereitung“ des Rasens ist auf jeden Fall notwendig: Vertikutieren – Lochen – Sanden.

Wir gehen im Moment davon aus, dass vor Ende September bis Anfang Oktober der Rasenplatz nicht genutzt werden kann. Da zurzeit ohnehin noch nicht gesichert ist, wie der Spielbetrieb für die neue Saison durch den HFV gestaltet wird, müssen auch noch keine fertigen Lösungen – die aber intern schon diskutiert werden – parat sein. Gedankenspiele, ob zur Saisonvorbereitung z.B. der Sportplatz an der Kopernikusschule genutzt werden kann oder man sich mit den übrigen Freigerichter Fußballvereinen verständigt, auf deren Plätzen zu trainieren, sind ebenso angebracht, wie zunächst mit einer Serie von Auswärtsspielen in die neue Saison zu starten.

In Vorbereitung der Renovierungsmaßnahme wurden schon die Werbebanden zwischen Rasen- und Hartplatz entfernt, um den Baumaschinen der Firma DILLMANN den Zugang zum Rasenplatz zu ermöglichen. Das geschah, wie so vieles beim SVA, natürlich in Eigenarbeit. Vielen Dank an dieser Stelle an die fleißigen Helfer!

Das Interview führte Walter Biba, Beisitzer des SVA Vorstandsteams

Spielausschussvorsitzender und Platzwart Walter Nussbaum